Tag der Offenen Tür bei GEO600 am 2. Juli 2022

Den Gravitationswellen-Detektor bei Sarstedt zwischen 11 und 15 Uhr besichtigen

1. Juni 2022

Am Samstag, den 2. Juli 2022, laden das Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut; AEI) und das Institut für Gravitationsphysik der Leibniz Universität Hannover zum Besuch beim deutsch-britischen Gravitationswellen-Detektor GEO600 nahe Sarstedt. Zwischen 11 und 15 Uhr informieren Forschende auf dem Detektorgelände über die Astronomie mit Gravitationswellen und die entscheidenden Beiträge von GEO600 als Ideenschmiede der internationalen Forschung.

Was? Tag der Offenen Tür beim Gravitationswellen-Detektor GEO600 für alle Interessierten mit Führungen, Exponaten und Kurzvorträgen
Wann? Samstag, 2. Juli 2022 von 11:00 bis 15:00 Uhr.
Wo? Ruthe bei Sarstedt, Anreise wie rechts beschrieben mit öffentlichen Verkehrsmitteln, Fahrrad oder Auto
Eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich.

Mit GEO600 in ein neues Zeitalter der Astronomie

Mit der ersten direkten Messung von Gravitationswellen im September 2015 wurde erstmals eine neue Tür zur unsichtbaren, „dunklen“ Seite des Universum aufgestoßen. Seitdem wurden insgesamt 90 Gravitationswellensignale von verschmelzenden Schwarzen Löchern und Neutronenen beobachtet – ein neues Zeitalter der Astronomie hat begonnen.

GEO600 ist maßgeblich daran beteiligt, denn hier werden neue Technologien zum Aufspüren der Gravitationswellen entwickelt und erprobt. Diese sind von entscheidender Bedeutung für die Empfindlichkeit des Virgo-Detektors in Italien und der LIGO-Detektoren in den USA. Letztere erbrachten den ersten direkten Nachweis, der 2017 mit dem Nobelpreis für Physik ausgezeichnet wurde

Spitzenforschung ganz nah

Beim Tag der Offenen Tür am 2. Juli 2022 erhalten Besucher:innen zwischen 11:00 und 15:00 Uhr aus erster Hand Informationen über die Grundlagenforschung und die tägliche Arbeit am Gravitationswellen-Detektor GEO600.

Führungen über das Detektorgelände mit Einblicken in das Herz der hochempfindlichen Messanlage werden nach Bedarf durchgeführt. Exponate, Kurzvorträge und Gespräche mit Wissenschaftlern runden das Angebot ab.

Bitte beachten Sie, dass gemäß der Vorschriften der Leibniz Universität Hannover für alle GEO600-Führungen die 3G-Regel und eine FFP2-Maskenpflicht auf dem GEO600-Gelände gilt. Bitte bringen Sie Nachweise des 3G-Status zur Kontrolle mit. Atteste zur Befreiung von der Maskenpflicht werden nicht akzeptiert.

Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln und dem Fahrrad

Das GEO600-Gelände liegt südlich der Leineaue nahe der Innerste und kann ideal über einen Abstecher vom Radwanderweg „Grüner Ring“ erreicht werden. Ein Besuch bei GEO600 lässt sich bestens mit einer Fahrradtour verbinden. Mit Ihrem Rad können Sie direkt bis zum Zentralgebäude von GEO600 vorfahren. Zur Orientierung kann die in der rechten Spalte dieser Seite verlinkte Fahrradkarte dienen.

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren Sie bis zum Bahnhof Sarstedt (von Hannover aus mit dem erixx und dem Metronom). Von dort können Sie ein Taxi nehmen, mit dem Fahrrad weiter zu GEO600 fahren oder eine zu Fuß eine Wanderung (ca. 4 Kilometer) unternehmen.

Anfahrt von Hannover mit dem Auto und Parkmöglichkeiten

Mit dem Auto: Nehmen Sie die B6 (Messeschnellweg) nach Süden und biegen Sie bei „Sarstedt/Heisede“ rechts ab. Rechts abbiegen nach Heisede, dann bei „Schulenburg/Ruthe“ links ab. In Ruthe rechts abbiegen. Nach dem Überqueren der Leine am EXPO-Zeichen (bzw. an dem weißen Hinweisschild „Universität Hannover/Versuchsgelände“ oder dem grünen Hinweisschild „Schäferberg“) rechts abbiegen.

Bitte fahren Sie mit Ihrem Auto nicht bis zum Zentralgebäude von GEO600. Bei Anreise mit dem Auto nutzen Sie bitte ausschließlich die Parkmöglichkeiten am Lehr- und Forschungsgut Ruthe der Tierärztlichen Hochschule Hannover. Das Parken entlang der Zufahrtsstraßen ist nicht gestattet. Vom Parkplatz ist es ein kleiner Spaziergang von etwa einem Kilometer bis zum Zentralgebäude des Gravitationswellen-Observatoriums entlang der 600 Meter langen Lasermessstrecke von GEO600.

Hintergrundinformationen

Technologieschmiede GEO600

Die GEO-Kollaboration, ein Team von Forschenden der Max-Planck-Gesellschaft, der Leibniz Universität und aus Großbritannien betreibt seit Mitte der 1990er Jahre den Gravitationswellen-Detektor GEO600 südlich von Hannover. GEO600 ist ein Entwicklungszentrum für neuartige und fortschrittliche Technologien in der internationalen Gravitationswellenforscher-Gemeinschaft. Viele Schlüsseltechnologien, die die nie zuvor erreichte Empfindlichkeit der LIGO-Observatorien und die bahnbrechenden Entdeckungen ermöglichen, wurden bei GEO600 entwickelt und getestet.

AEI-Forschende zusammen mit dem Laser Zentrum Hannover e.V. entwickelten, bauten und installierten die Hochleistungslaser im Herzen der LIGO-Instrumente. Entscheidende Verbesserungen im optischen Messprinzip wie Leistungs- und Signalüberhöhung, aber auch die besondere Aufhängung der Spiegel zur Isolation von seismischen Störungen wurden zuerst bei GEO600 in einem großen Gravitationswellen-Detektor demonstriert.

Quantenmechanische Tricks für die Zukunft der Gravitationswellen-Astronomie

GEO600 hat sogenanntes Quetschlicht entwickelt und seit 2010 routinemäßig im Einsatz, um fundamentales Quantenrauschen zu unterdrücken und die Empfindlichkeit bei hohen Frequenzen zu verbessern. Seit kurzem verwenden nun alle Gravitationswellen-Detektoren auf der Erde solche Quetschlichtquellen wie die von GEO600, um ihre Empfindlichkeit weiter zu steigern. Der Virgo-Detektor in Italien wurde Anfang 2018 mit einer Quetschlichtquelle vom Albert-Einstein-Institut verbessert.

Internationale Forschung

GEO600 ist wird gemeinsam vom Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik in Hannover, der Leibniz Universität Hannover und Forschungsgruppen an den Universitäten Cardiff und Glasgow betrieben. An der Finanzierung beteiligen sich das Bundesministerium für Bildung und Forschung, das Land Niedersachsen, die Max-Planck-Gesellschaft, der britische Science & Technology Facilities Council und die VolkswagenStiftung.

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