August 2017

August 2017

Ein Vakuumleck im Nordarm

Am 1. August 2017 stellte das GEO 600-Team einen Druckanstieg im Vakuumsystem fest. Die ersten Verdachtsmomente waren ein Pumpenausfall oder ein defektes Ventil. Schnell wurde klar, dass das Vakuumsystem selbst ein Leck entwickelt haben musste!

Mit Hilfe der Druckmessgeräte konnte die Lage des vermuteten Lecks auf einen Bereich in der Nähe des zentralen Vakuumtank-Clusters und des nördlichen Strahlrohrs eingegrenzt werden. Beim Versprühen von Helium und bei der Beobachtung der Zusammensetzung des von den Vakuumpumpen abgepumpten Gases deuteten alle Anzeichen auf den Abschnitt des nördlichen Strahlrohrs direkt neben dem Zentralgebäude hin.

Oben der Vakuumröhre außerhalb des Zentralgebäudes fanden wir einem Haufen Tierkot (wahrscheinlich von einem Marder). Bei der sorgfältigen Entfernung des Kotes und der Reinigung der Röhre bewies ein plötzlicher, dramatischer Druckanstieg, dass das Leck entdeckt worden war. Nur indem er das Leck mit dem Finger verschloss, verhinderte der GEO600-Mitarbeiter Marc Brinkmann einen weiteren Druckanstieg, den Ausfall der Turbopumpen und eine unkontrollierte Flutung des Vakuumsystems mit feuchter Luft. Dies hätte bedeutet, dass die Rückkehr zum Hochvakuumniveau von 10-9 mbar Jahre gedauert hätte.

Glücklicherweise konnte das Leck – das schätzungsweise etwa 0,1 mm groß war – (vorübergehend) mit Tra-Bond-Vakuumkleber abgedichtet werden. Der Kleber ist die blaue Substanz im obigen Bild. Es dauerte etwa einen Tag, den die Vakuumpumpen dauerhaft liefen um den Detektor wieder in den Beobachtungsmodus zurückzubringen. Irgendwann muss eine dauerhafte Lösung (Vakuumverschweißen des Lecks) gefunden werden.

Wie ein Mitglied des GEO600-Teams sagte: „Es war eine tolle Gruppenerfahrung und hat gezeigt, wie gut das Team als Einheit funktioniert, aber es war auch eine Erfahrung, die ich lieber nicht noch einmal durchmachen möchte.“

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