Tag der Offenen Tür bei GEO600 am 16. Juni 2019

Besuchen und besichtigen Sie den Gravitationswellen-Detektor bei Sarstedt

9. Mai 2019

Am Sonntag, den 16. Juni 2019, laden das Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut; AEI) und das Institut für Gravitationsphysik der Leibniz Universität Hannover zum Besuch beim deutsch-britischen Gravitationswellen-Detektor GEO600 nahe Sarstedt. Zwischen 11 und 15 Uhr informieren Forschende auf dem Detektorgelände über das nun begonnene Zeitalter der Gravitationswellenastronomie und die entscheidenden Beiträge von GEO600 als Ideenschmiede der internationalen Forschung.

Technologieschmiede GEO600

Die GEO-Kollaboration, ein Team von Forschenden der Max-Planck-Gesellschaft, der Leibniz Universität und aus Großbritannien betreibt seit Mitte der 1990er Jahre den Gravitationswellen-Detektor GEO600 südlich von Hannover. GEO600 ist ein Entwicklungszentrum für neuartige und fortschrittliche Technologien in der internationalen Gravitationswellenforscher-Gemeinschaft. Viele Schlüsseltechnologien, die die nie zuvor erreichte Empfindlichkeit der LIGO-Observatorien und die bahnbrechenden Entdeckungen ermöglichen, wurden bei GEO600 entwickelt und getestet.

AEI-Forschende zusammen mit dem Laser Zentrum Hannover e.V. entwickelten, bauten und installierten die Hochleistungslaser im Herzen der LIGO-Instrumente. Entscheidende Verbesserungen im optischen Messprinzip wie Leistungs- und Signalüberhöhung, aber auch die besondere Aufhängung der Spiegel zur Isolation von seismischen Störungen wurden zuerst bei GEO600 in einem großen Gravitationswellen-Detektor demonstriert.

Quantenmechanische Tricks für die Zukunft der Gravitationswellen-Astronomie

GEO600 hat sogenanntes Quetschlicht entwickelt und seit 2010 routinemäßig im Einsatz, um fundamentales Quantenrauschen zu unterdrücken und die Empfindlichkeit bei hohen Frequenzen zu verbessern. Seit kurzem verwenden nun alle Gravitationswellen-Detektoren auf der Erde solche Quetschlichtquellen wie die von GEO600, um ihre Empfindlichkeit weiter zu steigern. Der Virgo-Detektor in Italien wurde Anfang 2018 mit einer Quetschlichtquelle vom Albert-Einstein-Institut verbessert.

Internationale Forschung

GEO600 ist wird gemeinsam vom Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik in Hannover, der Leibniz Universität Hannover und Forschungsgruppen an den Universitäten Cardiff und Glasgow betrieben. An der Finanzierung beteiligen sich das Bundesministerium für Bildung und Forschung, das Land Niedersachsen, die Max-Planck-Gesellschaft, der britische Science & Technology Facilities Council und die VolkswagenStiftung.

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