2000

Auf dem Weg zu einem funktionierenden Detektor

Lagebericht vom GEO-Gelände im Frühjahr/Sommer 2000 

Januar
Die erste dreifache Doppelpendel-Aufhängung (d.h. Dreifachpendel-Aufhängung für Spiegel und die Reaktionsmasse) wurde für den nahen Spiegel im TCE eingebaut. Die Aufhängung im Osthaus wurde erfolgreich auf die Vakuumeignung geprüft.

Februar
Wir beginnen mit dem Einbau der Aufhängung im Tank für die Leistungsverstärkung. Die Aufhängung im TCE wurde erfolgreich auf die Vakuumeignung geprüft. Wir führten einen ersten Test für die Datenaufnahme durch, indem wir 8 Stunden lang Daten von dem stabil laufenden Modenfilter aufnahmen.

März
Für die Längenkontrolle von Modenfilter 2 wurde ein Horizontal-Motor eingebaut. Um die Kontrolle der Modenfilter-Länge und der Laserfrequenz zu verbessern, wurde die Kontrolltopologie verändert: Anstelle eines Referenzresonators dienen die Modenfilter als Frequenzreferenz für die Vorstabilisierung des Lasers. Die beste Transmission der Modulationsseitenbänder der Leistungsverstärkung von Modenfilter 2 dient als Gleichstrom-Frequenzreferenz.

April
Das neue Kontrollkonzept wurde erfolgreich getestet. Die Schattensensor/Spulen-Einheit der lokalen Kontrolle wurden modifiziert.

Mai
Die ersten Hauptspiegel (Testoptik) wurden in den Ostendtank (TFE) eingebaut. Sie wurden mit einem He-Ne-Laser vorjustiert, der kollinear durch die 600 m Armlänge reflektiert wurde. Die aktive seismische Isolation wurde zum ersten Mal im TCE demonstriert. Die horizontalen und vertikalen Komponenten der seismischen Anregung wurden gleichzeitig etwa um einen Faktor zehn im Bereich der Fourier-Frequenzen der Pendelresonanzen unterdrückt.

Juni
Die Pockelszellen wurden durch neue aus LiNbO ersetzt, die einen höheren Modulationsindex haben. Während der ersten Hälfte dieses Jahres wurden die LabView-Kontrollprogramme installiert. Die analoge Kontrollelektronik wurde schrittweise durch von LabView kontrollierte ersetzt.

März 2000

Dreifachpendel-Aufhängung

Tank TCIb

Juni 2000

Tank TCIb

Harald, Stefan und Walter in Aktion

Lagebericht November 2000

Am 1. Nov. lief der sogenannte „1200 m Resonator“ zum ersten Mal stabil. Dieser Resonator besteht aus dem Spiegel zur Leistungsverstärkung und einem der Interferometer-Arme. Dieser Schritt dauerte länger als erwartet, da die Fenster der Vakuum-Absperrschieber räumliche Verzerrungen verursachten, obwohl sie mit sehr hohen optischen Anforderungen bestellt waren. Nach dem Auspumpen des Zentralclusters und dem Öffnen der Sperrschieber verschwanden die Verzerrungen und der Resonator lief stabil. Nächste Schritte: Über die folgenden zwei Monate werden wir diesen Resonator testen und die Laserfrequenz-Stabilisierung optimieren, das Rauschen messen und die automatische Ausrichtung des Resonators für die Leistungsverstärkung einbauen. Außerdem werden die elektrostatischen Aktuatoren für die differentielle Kontrolle der Armlänge des Michelson-Interferometers getestet.

Hauptaufhängungen
Die Dreifachpendel-Aufhängungen für den zweiten Michelson-Arm (den „Nordarm“) werden parallel dazu fertiggestellt, und die Einbau-Prozedur für die erste monolithische Aufhängung wird getestet. Die Maschine zum Ziehen der Quarzglasfasern wurde von Glasgow nach Hannover geschafft. Geppo hat einige Leute in Hannover trainiert, um perfekte Fasern zu produzieren. Wir erwarten die Installation des ersten monolithisch aufgehängten Spiegels für den Januar im Nordendhaus.

Datenaufnahme
Das System zur Datenaufnahme ist bereit und wurde von Programmierfehlern befreit. Es wird von dem Wissenschaftler vor Ort benutzt werden, um die installierten Untersysteme zu testen. Der noch fehlende Teil in der DAQ-Kette wird Ende November geladen und getestet. Das noch fehlende Programm verwandelt das interne GEO-Format in das "FRAME"-Format, das die anderen Gravitationswellen-Projekte benutzen.

Lasersystem
Der Laser wurde einem Dauertest in den Laboren der Universität ausgesetzt. Für über 60 Tage war die Ausgangsleistung konstant. Das System wird Ende Dezember vor Ort eingebaut werden.

Lagebericht Dezember 2000

Der Einbau des Modenfilters ist ein Erfolg. Der Modenfilter läuft zusammen mit dem automatischen Ausrichtungskontrolle stabil über Nacht. Er läuft sehr gleichmäßig mit nur einem Neustart innerhalb von vierzehn Stunden. Nun studieren wir das Langzeitdriftverhalten, um Daten für eine bessere Optimierung zu erhalten. Das ganze System wurde auf den Resonator für die Leistungsverstärkung stabilisiert.

Die Aufhängung für den Strahlteiler ist fertig. Alle Installationen im Nordendhaus sind erledigt, bis auf das Kontrollprogramm (wegen Netzwerkproblemen).

Der ganzen Gravitationswellen-Gemeinschaft frohe Weihnachten & ein gutes neues Jahr!

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